Presse - Dresdner Kandidaten-Kür für die Bundestagswahl

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FDP nominiert bereits heute Abend zwei Kandidaten / Hartes Duell am Sonnabend in der CDU erwartet

Das Rennen um die begehrten Dresdner Spitzenplätze für die Bundestagswahl im September hat begonnen. Gesucht werden Kandidaten für die beiden Wahlkreise 160 (DresdenI) und 161 (Dresden II, Meißen I - unter anderem mit Klotzsche, Weixdorf, Neustadt bis Radebeul, Moritzburg und Radeburg).

Den Auftakt für den Nominierungs- Marathon macht heute Abend die FDP. Überraschend will der Ex-Chef der Stadtratsfraktion, Jan Mücke, nicht in der Stadt antreten, sondern für den Wahlkreis in den Umland- Gemeinden. "Der passt besser zu mir, außerdem wohne ich auch dort", so Mücke. FDP- Stadtchef Arno Schmitt will unterdessen nicht mehr im Wahlkreis 160 antreten. "Ich habe mit meinem Unternehmen zu tun", begründete er den Verzicht. Für ihn möchte Parteivorstandsmitglied Ingo Liehrmann gerne in die Bresche springen.

Hochspannung verspricht der Kampf um die CDU- Direktmandate an diesem Sonnabend. Im Wahlkreis Dresden I muss Mandatsinhaberin Christa Reichard mit scharfem Gegenwind rechnen. Der Chef der CDU- Stadtratsfraktion, Michael Grötsch, macht ihr überraschend die lange Jahre sichere Bank im Bundestag streitig. "Ich weiß, dass ich´s packen kann, für die CDU das Direktmandat zu gewinnen", gibt sich der Herausforderer zuversichtlich. Wer hat die stärkere Lobby? Wer hat besser gekungelt? Und wer kann seine Anhänger mobilisieren, zur Abstimmung zu kommen? Weniger offen scheint dagegen das CDU- Duell um den Wahlkreis 161: Die Unternehmerin Ellen Riegel trifft auf den alten "Polit-Hasen" Arnold Vaatz. Doch aus dem Duell könnte noch ein Dreikampf werden: Der Radebeuler Hans-Joachim Gasch will möglicherweise auch noch mit in den Ring steigen.

Wer auch immer von der CDU antritt, die PDS- Konkurrenz ist stark. Christine Ostrowski liebäugelt damit, noch einmal als Spitzenkandidatin in Dresden I anzutreten. "Unsere Chancen, diesen Wahlkreis zu gewinnen, sind so groß wie noch nie", glaubt sie. Aber sie könnte sich auch vorstellen, die nächsten zehn Jahre statt Politik lieber in die Wohnungswirtschaft umzusteigen. "Eigentlich ist es besser, auf dem Höhepunkt abzutreten und jetzt mal die Jüngeren ranzulassen", meint sie. "Aber die Partei muss darüber entscheiden." Die wird wohl erst im März/April ihre Kandidaten benennen. Dabei werden auch noch Namen wie Ralf Lunau (Fraktionschef) und Michael Schrader (Stadtchef) gehandelt.

Die SPD will sich am 19. Januar festlegen. Bisher stehen zwei Kandidaten auf der Bewerberliste von SPD- Stadtchef Peer Oehler: Demnach will der Juso- Landeschef Martin Dulig im Wahlkreis 161 antreten. Marlies Volkmer, Vorsitzende des SPD- Unterbezirkes Elbe- Röder, geht im Wahlkreis 160 ins Rennen. Erst am 10. April wollen die Bündnis- Grünen für den Wahlkreis 160 ihren Direktkandidaten bestimmen. Heißer Favorit: Antje Hermenau tritt erneut an. Für den Wahlkreis 161 müsse man sich erst noch mit Meißen- Radebeul absprechen, so Andreas Jahnel von der Landesgeschäftsstelle. Gestern Abend gab die Partei auf einer Mitgliederversammlung des Kreisverbands den Startschuss für die Mitglieder, sich für beide Bundestagsposten zu bewerben.

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