Presse - Präsidium der Bereitschaftspolizei bereitet Abschaffung der BePo vor

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Nein, nein! Es ist nicht so, dass man sich das als offiziellen Schriftwechsel mit dem SMI vorstellen muss. Das Präsidium der Bereitschaftspolizei macht so etwas nicht. Aber da liegt das Problem: es macht eben etwas nicht. Zur BePo gehören nämlich auch Bepozisten und zwar ´ne ganze Menge. Was wäre also eine BePo ohne diese? Ganz einfach: WEG! Also muss es darum gehen, die BePo attraktiv zu machen, Beamte zu gewinnen, in die BePo zu wollen oder dort zu bleiben, die BePo zur Wiege der Sächsischen Polizei zu machen, in der man seine berufliche Karriere startet. Und genau das bringt das Präsidium der Bereitschaftspolizei nicht zu Stande.

Wir kämpfen bei Einstellungen um die besten Köpfe. Groß wird plakatiert Sachsen braucht dich! und der geneigte Bewerber glaubt, er wäre dann in der BePo ebenso wie in anderen Teilen der Polizei etwas Wertvolles, Förderungswürdiges, jemand, den man nicht vergrault. Aber dann ist er da. Er kämpft sich durch die Mühen der Ausbildung und hat es hier noch recht einfach, sich über Noten zu exponieren. Doch wen interessieren in der Hundertschaft schon Noten? Ich kenne Beamte mit Abschlüssen von 1,5 und Beamte, die als Jahrgangsbeste in die Hundertschaft versetzt wurden, die aber dann keinerlei Förderung erfahren. so Peer Oehler, vom Kreisgruppenvorstand bei der 1. BPA. Was man in der freien Wirtschaft human ressource management nennt, hat hier in der BePo noch lange keinen Einzug gehalten. Wir machen zu viele im schlechtesten Sinn uniform. Förderung ist maximal Nasenpolitik.

An Schreiben zur Förderung mangelt es nicht. Schließlich gibt es den Förderkreis 1, in dem Beamte mit einem Laufbahnabschluss besser als befriedigend nach Erlasslage 1 Jahr nach Abschluss der Ausbildung erfasst und zielgerichtet gefördert und auf den Aufstieg zum gehobenen Dienst vorbereitet werden. Oehler: Wenn ich als Personalratsvorsitzender in den Einheiten frage, wer sich auf den Aufstieg zum gehobenen Dienst zielgerichtet vorbereitet fühlt, geht kaum eine Hand hoch. Im Gegenteil: Beamte erfragen bei mir, wie man in einen solchen Förderkreis kommt und sind erstaunt, wenn ich ihnen sage, dass sie per Erlass automatisch drin sind. Außerdem sei es Quatsch die Beamten erst nach 12 Monaten zu fördern, wenn sie bereits nach 15 Monaten beurteilt werden. Dann kann man es auch ganz sein lassen. Diese Förderung ist Augenwischerei! Ein weiteres Problem in der Praxis: Beamte, die in der Aufstiegsausbildung sind, blockieren eine Planstelle. Damit wird die Mindesteinsatzstärke schwerer haltbar. Schon jetzt gibt es Tendenzen, potenzielle Rothenburger nicht zu fördern, weil die Dienststärke leidet. Deshalb die Forderung an das Innenministerium: GESONDERTE HAUSHALTSSTELLEN FÜR FACHHOCHSCHÜLER! Doch auch andere Beispiele belegen: die Personalpolitik in der BePo ist, gelinde gesagt, nicht mehr zeitgemäß.

Ein Vorschlag: wer diesen Zustand bestreitet, soll unter den Einsatzbeamten eine Umfrage machen. Sind sie der Meinung, dass Ihre Verweilzeit in der Bereitschaftspolizei ihre Begabungen fördert, ihr erworbenes Wissen mindestens aufrecht erhält und Ihnen Gelegenheit zur Selbstverwirklichung gibt? Wir ahnen die Antwort, würden uns aber freuen, uns zu irren! Das Präsidium der Bereitschaftspolizei muss handeln und in der BePo ein Klima der Leistungsförderung erzeugen. Sonst schafft man die BePo ab, weil sie für keinen Beamten attraktiv ist.

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