Hart im Nehmen müssen sie schon sein: unsere Ordnungshüter. Aber jetzt ist Sachsens Polizisten der Kragen geplatzt. Bei Großeinsätzen mussten sie immer wieder feststellen, dass die Kollegen aus anderen Bundesländern besser ausgestattet und geschult sind. Und außerdem dürfen sie auch in schöneren Hotels wohnen. So klagt die Gewerkschaft der Polizei in einem offenen Brief an Innenministerium und Landtag. Sachsens Polizei: Ist sie wirklich nur bedingt einsatzbereit?
Leipzig, vergangenes Wochenende: Wieder einmal muss Sachsens Polizei bei einer Großdemo für Ordnung sorgen. Wieder klappt der Einsatz nicht so reibungslos, wie sich die Ordnungshüter das wünschen. Die schlechte Ausstattung sei schuld, sagen sie, und verweisen auf Worte des Ministerpräsidenten. Peer Oehler, GdP Sachsen: "Biedenkopf unterscheidet bei der Vergabe von Haushaltsmitteln in Zeiten knapper Kassen in dringlich, nützlich und angenehm und jetzt wird es höchste Zeit, dass die Staatsregierung erkennt, dass die Sicherheit ihrer eigenen Polizeibeamten dringlichst verbessert werden muss und dass das nicht nur ein nützliches Arbeitselement ist, was für weiche Kissen im Einsatz sorgt." So seien Kollegen aus den anderen Bundesländern auch besser ausgerüstet. Dabei geht es um die Kennzeichnung auf den Helmen, wie hier, aber auch um Grundsätzliches. Peer Oehler, GdP Sachsen: "Die Schutzausrüstung ist absolut mangelhaft. Es gibt Polizeibeamte, die sich in eine Schutzausstattung reinteilen müssen. Es gibt Schutzausstattung, die mehrfach geflickt werden muss. Das ist kein haltbarer Zustand."
Unterstellt ist die Polizei dem Sächsischen Innenministerium. Dort kennt man die Probleme, beschwichtigt aber. Carol Wunderlich, Landespolizeipräsidium: Älso es ist ganz klar so, dass es immer Verbesserungsbedarf gibt, aber ich muss ganz klar sagen, dass die Sächsische Polizei auch gut ausgerüstet ist." Trotzdem fühlen sich die Vorgesetzten der Ordnungshüter in die Pflicht genommen und haben eine Prüfung der Vorwürfe zugesagt, denn der nächste Großeinsatz kommt bestimmt.